Wenn das Leben eines Babys durch eine Krebserkrankung bereits wieder bedroht wird, ist das ein großer Schock, vor allem für Sie als Eltern und Ihre Familie. Das gilt umso mehr, wenn Ihr Baby eine Hochrisikokrebsart hat oder als geheilt galt und einige Zeit später einen Rückfall erleidet.
Ebenso wie bei Hochrisikokrebsarten ist auch die Therapie von zurückkehrenden Tumoren besonders herausfordernd, denn: Die Tumorzellen sind nicht nur überaus aggressiv, sondern vor allem sehr resistent gegen Standardtherapien. Betroffene Babys brauchen daher eine Behandlung, die auf Vor allem aber zieht sie eine kräftezehrende Behandlung nach sich.
Hierfür hat ein Forscherteam rund um das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ein neues Analyseverfahren (die Tumorsequenzierung) entwickelt. Die Forscher und Forscherinnen sequenzieren dabei frisches Tumorgewebe und ermitteln so, welche Medikamente die größten Heilungschancen bieten. Mit Erfolg: Die molekulare Analyse identifiziert für 7 von 10 betroffenen Kindern eine geeignete medikamentöse Therapie.
Wenn INFORM für Ihr Baby infrage kommt, entnimmt das behandelnde Ärzteteam ihm in der Klinik vor Ort frisches Tumorgewebe und schickt dieses an das KiTZ. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entschlüsseln, sequenzieren und analysieren das Erbgut des Tumors und leiten in einem interdisziplinären Expertengremium eine zielgerichtete Therapieempfehlung ab. Der gesamte Prozess von der Biopsie bis zur finalen Auswertung dauert im Durchschnitt bis zu vier Wochen. Im Ergebnis können dann eine individuelle Therapie oder die Teilnahme an ausgewählten klinischen Studien stehen.
Wir haben unseren Leistungskatalog um die Tumorsequenzierung mit INFORM erweitert. Denn jeder hat das Recht auf eine zweite Chance. Deshalb wollen wir auf dem Weg, Ihr krebskrankes Baby zu heilen, nichts unversucht lassen.
INFORM bedeutet „Individualized Treatment For Relapsed Malignancies in Childhood“. Übersetzt auf Deutsch heißt das: Individualisierte Therapie für Rückfälle von bösartigen Tumoren bei Kindern.
Es handelt sich dabei um ein wissenschaftliches Projekt, das die Heilungschancen von krebskranken Kindern nach einem Rückfall oder bei einer Hochrisikoerkrankung verbessern soll, wenn ihnen etablierte Therapien nicht mehr helfen können. Wissenschaftler haben dafür ein neues Analyseverfahren entwickelt, bei dem das Erbgut der Tumoren umfangreichen untersucht und ausgewertet werden.
Erste Anlaufstelle ist Ihr Kinderonkologe bzw. Ihre Kinderonkologin. Er oder sie kann prüfen, ob Ihr Baby die Voraussetzungen erfüllt, um am Verfahren teilzunehmen. Ob Ihre Krankenkasse INFORM unterstützt, können Sie in folgender Liste der teilnehmenden Betriebskrankenkassen auf der Website des Deutschen Krebsforschungszentrums prüfen - oder direkt bei Ihrer Krankenkasse erfragen.
In der Regel dauert es maximal vier Wochen, bis nach der Gewebeentnahme die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, auf denen dann die weitere Behandlung geplant werden kann.
Nein. Die Gewebeentnahme selbst ist lediglich ein kleiner Piks, der zwar kleinere Blutungen oder Blutergüsse zur Folge haben kann, Ihr Baby aber ansonsten körperlich nicht belastet. Von der weiteren Analyse der Tumorzellen ist Ihr Baby gar nicht betroffen, da diese im Labor durchgeführt wird.
Es gibt eine Reihe von Indikationen, bei denen INFORM angewendet werden kann. Ob das auf Ihr Baby zutrifft, erfahren Sie von Ihrem Kinderonkologen oder Ihrer Kinderonkologin vor Ort. Wenn Sie sich genauer informieren möchten, finden Sie auf der Website des Deutschen Krebsforschungszentrums weitere Details.